Asset6340666b095516 41829159

Trau, schau wem!

Published: 2017

Traue kein­er Sta­tis­tik, die du nicht sel­ber gefälscht hast. Dieses Bon­mot kam mir kür­zlich in den Sinn, als ich in den Medi­en las, dass gemäss ein­er Studie von Deloitte der Bezahl­dienst Twint bei Mobile Pay­ments in der Schweiz die Nase vorne habe gegenüber Apple-Pay. Beim Durch­le­sen der Studie offen­bart sich, dass tat­säch­lich 40 Prozent der Schweiz­er Mobile-Pay­ment-Nutzer mit Twint bezahlen, während es bei Apple-Pay nur 33 Prozent sind. Bei einem Anteil von 17 Prozent der Bevölkerung, die über­haupt mit dem Smart­phone bezahlen, reden wir also von einem Unter­schied in der Höhe von rund einem Prozent, gemessen an der gesamten Bevölkerung. So weit so gut.

Was aber wed­er in der Studie noch in den dazuge­höri­gen Medi­en­ar­tikeln zur Sprache kommt, ist der Fakt, dass Twint von prak­tisch allen Zahlungsan­bi­etern in der Schweiz unter­stützt wird, Apple-Pay jedoch nur über müh­same Umwege oder Nis­chenange­bote nutzbar ist. Es erstaunt, dass dies in der Studie nicht erwäh­nt wird, und lässt darauf schliessen, dass Apple die Studie nicht in Auf­trag gegeben hat – um es mal so zu sagen. Noch mehr ver­wun­dert hat mich, dass kein­er der Jour­nal­is­ten den Ele­fan­ten im Raum the­ma­tisiert hat. Eigentlich wäre doch die richtige Aus­sage: Trotz mas­siv schlechteren Bedin­gun­gen beim Mark­tzu­gang, ist der Bezahl­dienst Apple Pay bezüglich Ver­bre­itung in der Schweiz fast gle­ichauf mit Twint. Den Jour­nal­is­ten sollte doch schon seit län­gerem klar sein: Traue kein­er Medi­en­mit­teilung, die du nicht sel­ber gefälscht hast!

Go back


To top