Telefon & Stift

Investor Relations: Social Media etablieren sich bisher kaum

Veröffentlicht: 2016

Vor knapp vier Jahren hat die Gesellschaft der Investor Rela­tions Agen­turen der Schweiz (GIRAS) unter­sucht, wie SPI-Unternehmen Social Media im Bere­ich Investor Rela­tions ein­set­zen. Die Unternehmen erwarteten damals klar, dass Social Media auch in den Investor Rela­tions an Bedeu­tung gewin­nen wird. Eine aktuelle Ein­schätzung aus Deutsch­land wider­spricht dieser Erwartung.

Der Grün­der des deutschen IR Club, Patrick Kiss, äusserte sich neulich im Finance-TV-Talk über den Stand der Nutzung von Social Media in IR-Abteilun­gen deutsch­er Unternehmen. Er hielt fest, dass sich die Social Media bish­er nicht zum erhofften Dialogkanal der Investor Rela­tions entwick­elt hät­ten. Die Unlust an den Social Media geht offen­bar sowohl von den Unternehmen wie auch von den Anlegern aus. So nutzen die Anleger nach wie vor lieber die tra­di­tionellen Kom­mu­nika­tion­skanäle, und zwar nicht nur die insti­tu­tionellen Anleger, die oft stren­gen Regeln zur Ver­wen­dung von Social Media unter­liegen, son­dern auch die Pri­vatan­leger geben sich zurück­hal­tend. Gle­ichzeit­ig beste­ht bei den Man­agern offen­bar wenig Lust die Social Media für Investor Rela­tions einzuset­zen. Es erstaunt deshalb nicht, dass Nestlé das spez­i­fis­che IR-Twit­ter-Account wieder geschlossen hat.

Per­sön­lich gehe ich davon aus, dass die heute beste­hen­den Social Media Tools auch in abse­hbar­er Zukun­ft keine bedeu­tende Rolle in der direk­ten Kom­mu­nika­tion der Investor Rela­tions spie­len wer­den. Zu gross ist der Respekt vor kom­mu­nika­tiv­en Mis­strit­ten auf Unternehmens­seite, und zu ger­ing der Nutzen. Denn: Die Anleger zeigen, dass sie trotz Abbau beim Bankkun­denge­heim­nis und reg­u­la­tiv verord­neter Trans­parenz die eige­nen finanziellen Angele­gen­heit­en nicht öffentlich disku­tieren wollen.