Rail stones

Ein Antrittsgeschenk der besonderen Sorte

Veröffentlicht: 2020

Am 1. April hat Vin­cent Ducrot seine neue Auf­gabe als CEO der SBB ange­treten. Es warten diverse Baustellen auf ihn – abge­se­hen von den grossen Her­aus­forderun­gen auf­grund der momen­ta­nen COVID-19-Sit­u­a­tion. Stich­worte sind etwa: Ver­spä­tun­gen, Sicher­heit­sprob­leme, Roll­ma­te­r­i­al. Keine ein­fache Auf­gabe. Ver­schiede­nen Quellen zufolge ist Ducrot aber der richtige Mann für deren Bewältigung.

Etwas son­der­bar mutet an, dass seine vorge­set­zte Ver­wal­tungsrat­spräsi­dentin zu Ducrots Start ver­spricht: In den näch­sten Jahren wird es keine Preis­er­höhun­gen geben kön­nen.” Dass die vom VR ver­ab­schiedete Strate­gie nicht höhere Preise zur Lösung der anste­hen­den Auf­gaben vor­sieht, ist eine erfreuliche Nachricht für die Bahn­be­nutzer. Und damit dazu geeignet, notwendi­ge gute Stim­mung für die SBB zu machen. Die Abso­lutheit der Aus­sage ver­baut Her­rn Ducrot, der das Unternehmen oper­a­tiv führen muss, aber über Jahre hin­weg jeglichen Gestal­tungsspiel­raum in dieser Rich­tung. So dür­fen auch neue, flex­i­blere Tar­if­mod­elle die Kun­den nicht stärk­er zur Kasse bit­ten. On verra.

Auch wenn man sich so eine Aus­sage leis­ten kann, weil das grosse Geld sowieso via Steuere­in­nah­men ins Unternehmen fliesst – geschickt ist es nicht. Schlauer for­muliert es Ueli Stück­el­berg­er, Direk­tor des Ver­bands öffentlich­er Verkehr. Seine Aus­sage zu Tar­ifer­höhun­gen: Dies möchte ich nicht und glaube auch nicht, dass es zu ein­er Tar­ifer­höhung kommt.” Klare Ansagen sind gut. Man sollte aber nicht ohne Not dem eige­nen CEO Steine in den Weg respek­tive auf die Schiene legen.